Lelystad (NL) – Helgoland – Hörnum (Sylt)

Nun komme ich doch noch zu meinem kleinen Nordseeerlebnis im Coronajahr. Im August machen Jörg von der „4 Grobis“ und ich uns auf dem Weg nach Hörnum. Anfänglich ist es richtig pustig, doch das Wetter ändert sich im Laufe der nächsten Tage in fast karibische Verhältnisse. Danke Jörg, für die schöne Zeit!

 

Manöverschluck und Anlegerbier

Auch bei uns gibt es einen „Manöverschluck“. Doch, was ist denn nun wieder ein „Manöverschluck“? Mit einem „Manöverschluck“ wird ein gelungenes „Manöver“ begossen. Strenggenommen, ist beispielsweise jede Kursänderung ein Manöver, das gefeiert werden kann. Wir machen das natürlich nicht, da an Seetagen – das heißt, wenn wir mit der „Liberty“ unterwegs sind – bei uns Alkoholverbot an Bord herrscht. Unser „Manöverschluck“ beschränkt sich eher auf ein oder manchmal zwei 🙂 Gläschen Rum oder eine Dose Bier, die wir nach einem gelungenen Anlegemanöver stellvertretend als „Manöverschluck“ im Hafen genießen.

Das Beitragsbild wurde aufgenommen von Jörg Grabenschröer.

Planung für 2020

Für das Jahr 2020 planen wir was ganz besonderes. Eine Ostseerunde ist geplant und wir wollen Stefan’s Schwester in Wismar besuchen. Von Volendam soll zunächst nach Makkum gehen. Von da aus dann über die Schleuse Kornwerderzand in die Waddenzee bis Vlieland. Der nächste Schlag führt uns dann nach Helgoland. Von da aus geht es zunächst die deutsche und dann die dänische Küste in Richtung Norden. Skagen wollen wir auslassen, dafür soll es dann durch den Limfjord in die Ostsee gehen. Unser Ziel bzw. unsere „Wendemarke“ soll Wismar sein. Von dort aus geht es dann Richtung Kiel in den Nord-Ostsee-Kanal, der uns dann hoffentlich in Brunsbüttel in die Elbe entlassen wird. Von da aus soll es dann wieder in Richtung Niederlande und Heimathafen Volendam gehen. So mal unser Plan. Wir wollen das in Etappen machen, sodass wir im März starten können und spätestens Ende September wieder zurück sind. 

Nachtrag Ende März 2020: Aufgrund der derzeitigen Situation mit COVID-19 werden wird die geplante Reise auf unbestimmte Zeit verschieben. Wir denken nicht, dass wir in 2020 die geplante Reise antreten können. Die Hauptsache ist, dass wir alle gesund durch die Krise kommen. Also bleibt gesund!  

Das Schlauchi

Unser neues Beiboot. Das Schlauchboot haben wir gegen unser Bananaboot ausgetauscht. Vorher hatten wir ein Bananaboot, dass wir bequem und platzsparend an der Seereling fahren konnten. Es hat sich allerdings für uns als etwas unpraktisch erwiesen. Es war mir einfach zu  unhandlich an Deck aufzubauen. Das Schlauchboot, fast doppelt so schwer als das Bananaboot lässt sich ein Schlauchboot hingegen an Deck gut aufpumpen. Allerdings, wohin damit im aufgepumpten Zustand? Immerhin haben wir nur ein kleines 32fuss-Schiff.

Diese Variante ist nicht wirklich praktisch:

So ist es doch besser. Zwar weniger Platz auf dem Vorschiff, aber beim Segeln angenehmer:

 

Ordnung ist das halbe Leben

Da steht man morgens auf und guckt mit noch verschlafenen Augen aus seiner Luke auf das gegenüberliegende Nachbarschiff und stellt fest, dass auf dem eigenen Schiff auch mal aufgeräumt werden muss. 

Unfassbar, was sich so in kurzer Zeit alles so von Geisterhand ansammelt:

Die Schuh- und Brillensammlung des Skippers zum Beispiel ist schon bemerkenswert.

Des Skippers neues Ölzeug

Stefan leistet sich endlich mal neues und atmungsaktives Ölzeug. Während Katja schon vor einigen Jahren sich mit Ölzeug der Firma Parasail eingedeckt hat und damit auch sehr zufrieden ist, entscheidet sich Stefan für einen leichten Offshore-Anzug von Marinepool. Das Modell tragt den Namen Ramsgate. Ob sich Stefan davon hat beeinflussen lassen, weil er anderthalb Jahre zuvor in Ramsgate war, ist nicht mehr feststellbar … ha ha ha … mal gucken, ob der Anzug das hält, was er verspricht.

Nachtrag: im Oktober 2020. In der Tat, der Anzug gefällt Stefan recht gut. Der Anzug ist sehr leicht und trotzdem robust, man sich sehr gut da drin bewegen, sich perfekt mit unterschiedlichen Schichten (Zwiebelprinzip) den Witterungsbedingungen anpassen. Aus Stefans Sicht ist dies ein flexibler Anzug, der zu seinem Anwendungsbereich sehr gut passt.

… und wenn die Crew mal ein Nickerchen macht, dann kann diese mit der Jacke zugedeckt werden …

… und wie man sehen kann, fühlt sich Stefan rundum wohl 🙂 !

Kontrollgang im Winter

In diesem Jahr überwintert die „Liberty“ im Wasser. Wir haben Sie Ende letzten Jahres komplett leergeräumt, Luftentfeuchter in jeder Kabine aufgestellt und sie dann für die nächsten Wochen gut vertäut an ihrem Liegeplatz ihrem Schicksal überlassen. Ende Januar ist es dann mal an der Zeit, nach dem Rechten zu sehen. Also springe ich in Auto und düse mal eben nach Noord-Holland. Es liegt sogar etwas Schnee auf unserem Teakdeck. Soweit ich es erkennen kann liegt die „Liberty“ sicher. Da es in den nächsten Wochen noch einmal richtig kalt werden soll, schließe ich die „Liberty“ an den Landanschluss an, um die Batterien zu laden. Die Packs der Luftentfeuchter werden ausgetauscht und schon geht es wieder heimwärts.

Planung 2019

Wie fängt man das Neue Jahr an? Richtig 🙂 ,  mit Planung der kommenden Segelsaison! Jörg und Stefan stimmen rechtzeitig ihren traditionellen Nordseetörn ab. Ziel: Portsmouth bzw. der Solent. Man kann noch so viel euphorisch planen, aber das Wetter wollte nicht so recht mit uns sein. So sind wir am Ende (tolles Wortspiel) in Oostende/Belgien eingeweht. Macht aber nüscht. Es war trotzdem mal wieder ein toller Törn.

Zuiderzeemuseum Enkhuizen

Das Zuiderzeemuseum in Enkhuizen ist ein Freilichtmuseum der ganz besonderen Art. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert.

Das Museum besteht aus mehreren Teilen: dem Markerhaven, dem Kirchdorf, der Stadsgracht, dem Polder, dem Kalkofen, einem Wasserspielplatz für Kinder und einer Rekonstruktion eines westfriesischen Bauernhofs aus der Bronzezeit. Neben dem Kalkbrennofen befindet sich ein Anleger, an dem die vom Auto-Parkplatz kommenden Besucher mit einer Fähregebracht und wieder abgeholt werden. Für uns Segler ist das Museum ist von der  nahegelene Marina Compagniehaven fussläufig in wenigen Minuten erreichbar. Oder man ankert ganz einfach idyllisch direkt vor dem Museum. 

Kinder haben die Möglichkeit traditionelle Trachten zu tragen.

Der Hafen Markerhaven ist eine verkleinerte Kopie des Hafens der ehemaligen Insel Marken, derin Marken um 1840 angelegt wurde. Auf dem kleinen Hafengelände befinden sich auch mehrere Gebäude aus Marken, Volendam und Monnickendam. Hier wurde ganz liebevoll eine Schule aus der altem Zeit nachemfunden.

Vom kleinen Museumshafen zum Kirchdorf führt eine schmale Straße, die nach dem Vorbild einer Straßen in Harderwijk angelegt wurde. Diese führt über eine typisch niederländische Klappbrücke und hat als Anlieger einen Bonbon-Laden, einen Korbmacher und eine Schmiede.

Das erste für das Freilichtmuseum errichtete Gebäude war die Gasthuiskapel, Kapelle des mittelalterlichen Sichenhauses in Den Oever. Die Kapelle wurde in der Ortslage nach dem Vorbild der Kirche in Ooosterend auf Texel errichtet. Rund um die Kapelle befindet sich das Kirchdorf mit Postamt, Bank, Druckerei und mehreren Handwerksbetrieben, darunter auch eine kleine Tischlerei. In der Tischlerei können Kinder den typischen Klompen (traditionelle Holzschuhe) bearbeiten … zum Beispiel bemalen oder gar ein Segelschiff bauen.

 

Du bist übrigens schuld, dass wir segeln!

Und hier ist der Schuldige: Stefan’s Papa hat in den 1970iger Jahren Stefan mit dem Segeln in Berührung gebracht. Danke Papa, dass Du mich damals zum Jollensegeln mitgenommen  hast. Zu dieser Zeit wohnten wir in New England (USA) direkt an der Küste – somit konnte ich schon als Kind Meeresluft schnuppern. Es war eine superschön Zeit.

Da wir heute den Papa an Bord haben, wurde auch gleich Wörrstadt über Koblenz geflaggt.

Zum Kibbelingessen haben wir uns eben mal in den Buitenhafen verlegt.