Hannah fragt, ob sie auch mal ablegen darf. Mama und Papa werden von Hannah an die Leinen beordert und Hannah bugsiert die „Liberty“ ordentlich aus der Box. Die Bedingungen sind ideal, es ist windstill und wir haben sehr viel Platz. Solche Gelegenheiten müssen eigentlich unbedingt genutzt werden. Irgendwie schön, dass Hannah mehr und mehr an Bord machen möchte und auch ein Ablegemanöver einfordert. In Zukunft werden wir mehr Hafenmanöver fahren – dann aber auch mit Rettungsweste, so, wie es sich gehört!
Ab in den Mast
Die Decksbeleuchtung ist aufgefallen und das Leuchtmittel muss gewechselt werden. Mit einem Industrieklettergurt und einer Kletterausrüstung geht Stefan in den Mast. Da wir nur über manuell bedienbare Winschen verfügen und es trotz Winsch doch recht mühsam für Katja wäre Stefans 85 Kilo hochzuwinschen, nutzt Stefan von der Firma Petzl ein GriGri (ein halbautomatisches Sicherungsgerät), Handsteigklemme, eine Fussschlaufe, ein Abseilgerät und diverse Karabiner. So kommt Stefan nun auch alleine in den Mast. Es bedarf ein wenig Übung und ist auch viel bequemer im Klettergurt, als im Bootsmanstuhl zu sitzen. Die Fallen, an denen Stefan sich quasi hochzieht, wurden alle ausgetauscht und sind neu.

Hier nocheinmal die Konfiguration des Klettergeschirrs.
Was macht rotes Licht? Es leuchtet rot!
Rotes Licht? Wozu soll das gut sein? Im Laufe des Jahres habe ich vor, Einhand – also alleine – nach England zu segeln. Da werden auch Nachtfahrten anstehen. Meine erste Nachtfaahrt alleine. Damit ich die Nacht über unter Deck permanent ausreichend Licht habe und dabei nicht geblendet werde, stelle ich meine Beleuchtung auf rot und weißes Licht um. Bei einer bestimmten Schaltung leuchten die Leuchtmittel eben rot.
Augspleiss
Nachdem das stehende Gut ausgetauscht wurde, tausche ich auch das laufende Gut aus. Baumniederholer, Fallen, Achterstagspanner und Rollreffleinen werden ausgetauscht. Das gelbe Tauwerk ist der Unterliekstrecker, mit dem das Grosssegel über Umlenkrollen rausgezugen wird. Damit ich nicht so einen dicken Knoten habe, spleisse ich einen sogenannten Augspleiss. Vielleicht mache ich mal dazu ein Video.

Nanu, Musik auf der Liberty?
Videodreh auf der „Liberty“. Gemeinsam mit Bastian – wir, Bastian und Stefan bilden das Duo StringsEleven – drehten ein leicht maritime angehauchtes YouTube-Video und haben den Klassiker „Biscaya“ von James Last auf Gitarre und Bass umgesetzt. Drehort war im Juli der Marker Wadden im Markermeer.

Schaut doch mal bei YouTube vorbei. Das Ergebnis findet Ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=6shoD0yv0GM
Spleißen
Hin und wieder muss auch mal ein Fall oder eine Schot ausgestauscht werden. Die Dirk, die unseren Baum hält ist in die Jahre gekommen und darf gewechselt werden. Hier nutze ich einen Hafentag, um ein kleines Auge zu spleißen, um die Dirk anschließen am Baum befestigen zu können. Neben dem dafür geeigneten Tauwerk benötigen außerdem auch Spleißwerkzeug Pusher und passende Fids. Spleißen macht richtig Spaß!


Neue Segel – Rolly Tasker Sails

Neue Segel! Wir haben die „Liberty“ neu eingekleidet und ihr einen neuen Satz Segel spendiert. Absolut pünktliche Lieferung. Mit der Zeilmakerij SailSelect in Uitdamm sind wir bestens bedient. www.sailselect.nl



Der grüne UV-Schutz passt nun zu Sprayhood, Sonnendach und Kuchenbude.
Saisonbeginn 2021
Kurz vor Ostern – das Wetter ist top – fahre ich nach Volendam, um die „Liberty“ aus ihrem Winterlager zu befreien. COVID 19 hat uns alle noch fest im Griff. Holland gilt als Risikogebiet und soll aufgrund der hohen Inzidenzzahlen vor Ostern noch zum Hochinzidenzgebiet erklärt werden. Das macht das Reisen mit den entsprechenden Quarantäneregeln dann noch schwierig. Mit gültigem und vor allen Dingen negativen PCR-Test düse ich dann noch in der Woche vor Ostern nach Volendam. Um Punkt 09:00 Uhr ist die „Liberty“ im Wasser und ich kann sie gemütlich und völlig entspannt zu unserem Liegeplatz verlegen. Viel kann ich nicht machen und ich entscheide mich, die Segelgarderobe erst einmal nicht aufzuziehen. Da ich nicht weiß, wann wir das nächste Mal nach Volendam dürfen montiere ich auch zunächst unsere alte Sprayhood.

Gut gesichert und vielleicht auch mit den Fendern etwas übertrieben – aber was ich an Fendern habe, kann ich ja auch für einen längeren Zeitraum ausbringen.
Ankern
Im Jahr 2020 ankerten wir unheimlich viel. Die Jahre zuvor lagen wir meist über Nacht in Marinas oder auch sehr gerne in den Gemeindehäfen. In 2020 war jedoch doch alles ein wenig anders. Da wir natürlich unter dem Vorzeichen von COVID-19 auch lieber auf Abstand sind und wir unheimlich Glück mit dem Wetter hatten, haben wir für uns das Ankern wieder neu entdeckt. Mit unserem Ankergeschirr, bestehend aus einem 15 kg schweren Rocna-Anker und einer 8 mm Kette liegt das Schiff wie einbetoniert 😉 am Ankerplatz – auch bei sehr viel Wind! Ich bin froh, dass ich vor einigen Jahren den Pflugscharanker gegen den Rocna ausgetauscht habe.
Es ist auch kein Problem, wenn ein größeres Schiff am Ankerplatz mal längsseits geht.

Ein Foto unseres Rocnas wird noch folgen.
Sprayhood mit Sonnendach
Es war eine Frage der Zeit, bis sich das Verdeck in Luft auflösen wird. Die Nähte waren dermaßen porös und brüchig. Auch die Kunststofffenster zeigten Risse. Das alter Verdeck hat mal mindestens 12 Jahre Wind und Wetter getrotzt. Es wird Zeit dies auszutauschen. Wir sind froh, dass uns der Segelmacher Jan Schokker in Volendam kurzfristig eingeschoben hat und das neue Verdeck vermessen hat. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Jan Schokker.
Einige Wochen später bekommen wir dann unser fertiges Verdeck aufgezogen. Anstelle der Kuchenbude können wir nun ein verlängertes Sonnendach einzippen:
Dazu haben haben wir noch zwei Reißverschlüssen machen lassen, die uns nicht nur vor Sonne schützen, sondern auch vor Regen:

Wenn es richtig ungemütlich wird, dann können wir auch unsere alte Kuchenbude, die das Cockpit komplett einschließt, an die neue Sprayhood anzippen. Dazu hat die alte Kuchenbude neue Reißverschlüsse bekommen.


