Sprayhood mit Sonnendach

Es war eine Frage der Zeit, bis sich das Verdeck in Luft auflösen wird. Die Nähte waren dermaßen porös und brüchig. Auch die Kunststofffenster zeigten Risse. Das alter Verdeck hat mal mindestens 12 Jahre Wind und Wetter getrotzt. Es wird Zeit dies auszutauschen. Wir sind froh, dass uns der Segelmacher Jan Schokker in Volendam kurzfristig eingeschoben hat und das neue Verdeck vermessen hat. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Jan Schokker.

Einige Wochen später bekommen wir dann unser fertiges Verdeck aufgezogen. Anstelle der Kuchenbude können wir nun ein verlängertes Sonnendach einzippen:

Dazu haben haben wir noch zwei Reißverschlüssen machen lassen, die uns nicht nur vor Sonne schützen, sondern auch vor Regen:

Wenn es richtig ungemütlich wird, dann können wir auch unsere alte Kuchenbude, die das Cockpit komplett einschließt, an die neue Sprayhood anzippen. Dazu hat die alte Kuchenbude neue Reißverschlüsse bekommen.

Lelystad (NL) – Helgoland – Hörnum (Sylt)

Nun komme ich doch noch zu meinem kleinen Nordseeerlebnis im Coronajahr. Im August machen Jörg von der „4 Grobis“ und ich uns auf dem Weg nach Hörnum. Anfänglich ist es richtig pustig, doch das Wetter ändert sich im Laufe der nächsten Tage in fast karibische Verhältnisse. Danke Jörg, für die schöne Zeit!

 

Manöverschluck und Anlegerbier

Auch bei uns gibt es einen „Manöverschluck“. Doch, was ist denn nun wieder ein „Manöverschluck“? Mit einem „Manöverschluck“ wird ein gelungenes „Manöver“ begossen. Strenggenommen, ist beispielsweise jede Kursänderung ein Manöver, das gefeiert werden kann. Wir machen das natürlich nicht, da an Seetagen – das heißt, wenn wir mit der „Liberty“ unterwegs sind – bei uns Alkoholverbot an Bord herrscht. Unser „Manöverschluck“ beschränkt sich eher auf ein oder manchmal zwei 🙂 Gläschen Rum oder eine Dose Bier, die wir nach einem gelungenen Anlegemanöver stellvertretend als „Manöverschluck“ im Hafen genießen.

Das Beitragsbild wurde aufgenommen von Jörg Grabenschröer.

Das Vordeck gehört mir!

Hannah hat für sich das Vordeck als Lieblingsplatz identifiziert. Bei ruhigen Segeltagen darf sie – natürlich nur mit Lifebelt und Rettungsweste – sich auf dem Vordeck aufhalten. Das Relingsnetz bietet auch noch einmal etwas Sicherheit. Außerdem ist von uns an Seetagen IMMER einer mit dabei. Im Hafen darf Hannah schon alleine vorne auf dem Vordeck rumturnen. Wenn wir mit dem Bug zur Pier anlegen, muss auch sofort die Hängematte ausgebracht werden, denn es könnten ja andere Kinder über den Steg laufen. So sitzt sie wartend in der Hängematte, bis eine neue potentielle Freundin am Steg vorbeischlendert.

Ist das „Neo-Traditional“?

Eine weitere und diesmal ganz spezielle Tradition in der Geschichte der „Liberty“. Seitdem wir mit der „Liberty“ unterwegs sind, gönnen wir uns stets zum Saisonstart – aber wohlgemerkt erst nach dem Einräumen und Seeklarmachen – eine Portion Kibbelinge.  Nicht nur Hannah liebt diese kleine in mundgerechte Würfel geschnittenen Fischfiletstücke, die mit Backteig überzogen und anschließend frittiert werden. In der Zubereitung wird in der Regel Filet vom Kabeljau verwendet. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Dips. Hannah bevorzugt ganz klar einen Knoblauchdip. Auch wenn das Wort „Kibbeling“ ursprünglich die gesalzene Wangen (eigentlich Abfälle) des Kabeljaus bezeichnet, verdirbt diese ursprüngliche Bezeichnung und keineswegs den Appetit.

Willkommen zum späten Saisonstart 2020

Auch auf der „Liberty“ geht es neuerdings sehr traditionell zu. Den Lockdown in der Zeit von März bis Juni verbrachten wir unter anderem mit dem Schneidern einer Uniform. Während unsere Capitana arbeiten musste, hat der Skipper die Kinderbetreuung übernommen. In dieser Zeit wurde unheimlich viel gebastelt. Ein Ergebnis könnt Ihr nun hier sehen.

Doch, was hat das nun mit der „Seite“ auf sich? Die Seite ist eine Ehrenerweisung für Offiziere und hochrangige Gäste, die an Bord eines Schiffes kommen, durchgeführt wird. Es wird mit einer Bootsmannsmaatenpfeife eine sogenannte „Seite gepfiffen“. Tatsächlich wird auch heute noch bei den Seestreitkräften diese traditionelle Ehrenerweisung im Bordalltag angewendet.

An Bord der „Liberty“ gibt es ab und zu einige traditionelle Vorgänge, die wir mit einem zwinkerndem Auge und das auch nur sporadisch anwenden. Zum Beispiel das „Glasen“ mittels einer Glocke – dazu später mal mehr – ist eine für uns witzige Randerscheinung.

Planung für 2020

Für das Jahr 2020 planen wir was ganz besonderes. Eine Ostseerunde ist geplant und wir wollen Stefan’s Schwester in Wismar besuchen. Von Volendam soll zunächst nach Makkum gehen. Von da aus dann über die Schleuse Kornwerderzand in die Waddenzee bis Vlieland. Der nächste Schlag führt uns dann nach Helgoland. Von da aus geht es zunächst die deutsche und dann die dänische Küste in Richtung Norden. Skagen wollen wir auslassen, dafür soll es dann durch den Limfjord in die Ostsee gehen. Unser Ziel bzw. unsere „Wendemarke“ soll Wismar sein. Von dort aus geht es dann Richtung Kiel in den Nord-Ostsee-Kanal, der uns dann hoffentlich in Brunsbüttel in die Elbe entlassen wird. Von da aus soll es dann wieder in Richtung Niederlande und Heimathafen Volendam gehen. So mal unser Plan. Wir wollen das in Etappen machen, sodass wir im März starten können und spätestens Ende September wieder zurück sind. 

Nachtrag Ende März 2020: Aufgrund der derzeitigen Situation mit COVID-19 werden wird die geplante Reise auf unbestimmte Zeit verschieben. Wir denken nicht, dass wir in 2020 die geplante Reise antreten können. Die Hauptsache ist, dass wir alle gesund durch die Krise kommen. Also bleibt gesund!  

… die Saison ist zu Ende!

Danke wieder einmal an die weltbeste Crew. Die Saison ist zu Ende. In diesen Jahr wird die „Liberty“ an Land überwintern. Das Unterwasserschiff muss gemacht werden. Wir freuen uns auf eine schöne Saison 2020!

Knotologie

Früh übt sich. Es ist gut, wenn die „Knotologie“ – so nennen wir Hannah’s Knotenkünste – beherrscht wird. Es kommt tatsächlich vor, dass auch Erwachsene lieber knoddeln als knoten (gesehen in Scheveningen:-)):

… und manchmal müssen auch Schuhe unbedingt aufgehängt werden: